
01.04.23
Karlsunruhe – Emo Special: How I Left + ParkWalker
Inmitten der süddeutschen Provinz, dort wo kleine Trauben zu köstlichen Wein werden, entsteht der ganz eigene und wohltuende sound for lovers. How I Left macht Musik, die ganz besonders den Fans von the The Cure, Wilco oder Ben Kweller ein wohltuendes Gefühl im Bauch auslösen wird. Slackerfolk trifft auf eingängigen Indiepop! Gemütlich rumpeln Drums und Bass, darüber lockere Gitarren, ein altes Klavier und die Philicorda-Heimorgel vom Sperrmüll. Sobald der Gesang einsetzt, fragt sich das geschulteOhr, wann denn die Stimmfusion von Paul Simon, Neil Young und Conor Oberst stattgefunden hat. Die Texte erinnern an American Short Stories -Alltagssituationen, kuriose Schlagzeilen und zwischenmenschliche Begegnungen verschmelzen zu literarischen Miniaturen. Eigensinnig mit einer Prise Esprit! Die eine Hälfte des Duos, Julian Bätz (Gesang, Gitarre, Klavier, Orgel), ist als Helmet Lampshade häufiger mit dem Songwriter-Juwel Marcel Gein in allen möglichen Konzert-und Recording Situationen zu finden.Daneben tourt er mit Rocky Votolato durch Europe oder arbeitet an seinem aktuellen Soloalbum mit Olaf O.P.A.L. (The Notwist) oder Sebastian L. Phillip (Die Wilde Jagd). Die How I Left Magic entsteht durch Jazzdrummer Michy Muuf (die andere Duo-Hälfte). Das lässig pointierte Schlagzeugspiel swingt sich direkt ins Herz -Erinnerungen an Levon Helm von “The Band” werden wach. Zusammen erschaffen die beiden eine Musik, die man hierzulande so noch nicht gehört hat -in Form gebracht von Mixing-und Masteringmastermind Christian Bethge (Stella Sommer, Messer, Gewalt). Sie klingt mindestens genau so gut, wie der Vino aus dieser Ecke der Republik schmeckt. Ehrenwort!

Offensichtlich parkverliebt… eine musikgewordene Parksituation: Du schlenderst langsam durch das zerbrechliche Idyll inmitten der Stadt, die Luft ist kalt und klar, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Hochgewachsene Bäume spannen den Raum auf, gedämpfter Stadtlärm mischt sich mit dem Rascheln der Blätter, mehr oder weniger verwirrte Tiere sehen aufmerksam in Deine Richtung. Du setzt Dich auf eine Parkbank, hältst inne und fängst an Dich darüber zu freuen, wie schön das alles eigentlich ist. ParkWalkers emopop/slowcore sound ist bestimmt durch zwei cleane Gitarren (Hannes & Nicola), eindringliche Basslinien (Arnaud), entspannte Drums (Armin) und der warmen Stimme von Nicola. Melodien, die hängen bleiben, in meist klassischer Songstruktur. Die lieben 90er lassen grüßen, vielleicht fällt einem American Football oder Snow Patrol ein.
ParkWalker haben sich 2018 gefunden, sie leben in Stuttgart und Karlsruhe. Klar in der DIY-Szene verwurzelt haben sie viele Stunden auf Bühnen im In-und Ausland mit verschiedenen Formationen verbracht, u.a. Tidal Sleep.

Unter dem Label KarlsUnruhe machen je zwei Acts aus der Region einmal im Monat im Minestrone "Lärm". Ehrlicherweise haben wir „KarlsUnruhe" nicht erfunden und die Älteren erinnern sich vielleicht: da gab es in den 90ern u.a. mal einen coolen Vinyl Sampler und eben auch Veranstaltungen im (damals noch) Subway. Wir haben extrem Lust diese Tradition nun weiterzuführen, weil mal im Ernst: gibt es einen passenderen Namen für Live Shows in und aus unser Stadt?